Solar Balkonkraftwerk in Düsseldorf

Solar Balkonkraftwerk in Düsseldorf

Ein Solar Balkonkraftwerk besteht aktuell meist aus zwei Solar-Panelen und einem Wechselrichter, der bis zu 800 W produzieren darf und meist unkompliziert am eigenen Haus installiert werden können. In Düsseldorf werden diese Balkonkraftwerke auch von der Stadt gefördert, sodass ein Teil der Anschaffung direkt erstattet wird und der Break-Even-Point für die Investition noch schneller erreicht werden kann.

Herangehensweise

Hier sind die Schritte, wie ich es angegangen bin:

1. Als Mieter benötigt es einer Einwilligung des Vermieters, wenn ich das Balkonkraftwerk an der Fassade bzw. außen am Balkon befestigen möchte. Installiere ich das Balkonkraftwerk innerhalb des Balkons, benötigt es streng genommen keiner Einwilligung des Vermieters. Dazu habe ich also meinen Vermieter angeschrieben, der mir dann die Genehmigung schriftlich bestätigt hat.

2. Da die Stadt Düsseldorf Balkonkraftwerke fördert, habe ich einen Antrag auf Förderung auf Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten gestellt und musste hier auf die Fördernummer warten, bevor ich das Balkonkraftwerk bestellen konnte. Balkonsolaranlagen werden in Düsseldorf mit 50 % der Kosten, maximal 600 Euro gefördert.

3. Für das Balkonkraftwerk benötigt man eine Steckdose auf dem Balkon, in den der Strom eingespeist werden soll. Ist auf dem Balkon bereits eine Steckdose, kann man diese verwenden. Andernfalls sollte diese noch installiert werden.

4. Optionen bei der Bestellung des Balkonkraftwerks:

a. für Flachdach, für Schrägdach mit Dachpfannen, für das Balkongeländer,…
b. mit oder ohne Akku. In unserem Fall haben wir uns gegen eine Batterie entschieden. Da bei uns im Haus meist mehrere Geräte, wie Kühlschrank, PC und diverse Geräte im Standby-Modus laufen, ist unsere Erwartung, dass wir immer mehr verbrauchen als wir produzieren können. Darüber hinaus erhöht eine Batterie die Investition, erfordert extra Platz und die Haltbarkeit und Nachhaltigkeit der Batterien wird kontrovers diskutiert.
c. Während nur maximal 800 Watt über ein Balkonkraftwerk ins eigene Netz eingespeist werden dürfen, kann man bei den Solarpaneelen durchaus etwas mehr wählen. Da die Solarpaneele durch geringere Sonneneinstrahlung (suboptimalen Sonnen-Einfalls-Winkel, eventuelle Verschattungen, etc.) vermutlich nie die maximale Leistung erreichen, erreiche ich so eine höhere Ergiebigkeit. Sollte die Leistung doch über die 800 W kommen, wird dieses durch den Wechselrichter gedrosselt.

5. Anmeldung beim Marktstammdatenregister – Das Solarpaket I der Bundesregierung entbürokratisiert die Installation, insbesondere von steckerfertigen EEG-Anlagen. Anlagen müssen nur noch im Marktstammdatenregister angemeldet werden, eine Meldung bei dem Stromanbieter ist nicht mehr notwendig. Der erzeugte Strom wird direkt im eignen Netzwerk für laufende Geräte genutzt. Wird mehr Strom erzeugt, als du gerade im Haus verwendest, so wird der Strom unentgeltlich an deinen Stromanbieter eingespeist. Die alten mechanischen Stromzähler drehen sich auch rückwärts, daher ist der Stromanbieter daran interessiert, den alten Zähler durch einen neuen digitalen Zähler zu ersetzten, bei dem für den eingespeisten Strom keine Gutschrift im Zählwerk erfolgt. Die installierte Anlage darf ab Registrierung im Marktstammdatenregister auch ohne Zählerwechsel in Betrieb genommen werden. Sollte ein Zählerwechsel notwendig sein, wird sich der Messstellenbetreiber zu diesem Zweck bei dir melden.

 

Den Wechselrichter sollte man übrigens im Schatten der Solaranlage anbringen, damit dieser nicht zu warm wird und an Effizienz verliert.

Die Rentabilität eines Solar-Balkonkraftwerks:

Wir haben für unser Balkonkraftwerk inkl. neue Steckdose auf dem Balkon 720 € brutto gezahlt. Momentan werden die Balkonkraftwerke an sich noch mit 0 % versteuert.

Wie viel Strom das Balkonkraftwerk am Ende produziert, haben wir nicht durch einen Gutachter errechnen lassen, sondern gehen von anderen Erfahrungswerten aus. Für unsere Berechnungen haben wir 800 kWh pro Jahr verwendet. Aktuell kostet uns eine kWh 0,30 € und ich gehe davon aus, dass das nicht weniger wird. Entsprechend gehe ich mit einer Ersparnis von maximal 240 € pro Jahr aus.

Während der Erhalt der Fördernummer zwar zum Start der Bestellung und Installation berechtigt, ist es keine garantierte Zusage, dass man die Förderung auch erhält. Daher hier beide Szenarien:

Ohne Förderung

Sollte es keine Förderung geben, haben wir die Investition des Balkonkraftwerks nach 3 Jahren wieder im Geldsack. Ab dann sparen wir jeden Monat 20 € an Stromkosten.

Mit Förderung

Bei einer vollen Förderung erhalten wir 50 % erstattet und liegen dann bei Investitionskosten von 360 €. Die Investition ist somit schon nach 18 Monaten refinanziert. Ab diesem Zeitpunkt sparen wir auch hier 20 € pro Monat an Stromkosten.

Die Erwartungshaltung für die Lebensdauer eines Balkonkraftwerks liegt zwischen 20 und 30 Jahren. Sollte die Anlage also 20 Jahre nach Erreichen des Break-even liegen, sind das 4.800 € an eingesparten Stromkosten. Es gibt hier sicher einiges an Eventualitäten, wie:

    • Wie entwickelt sich der Strompreis?
    • Gibt es demnächst noch effektivere Stromerzeuger?
    • Wie lange bleiben die Solarpaneele so produktiv wie am Anfang?

Zusätzlich möchte ich noch anmerken, dass wir uns natürlich über viele Monate stundenlang mit dem Thema auseinandergesetzt haben und auch die Anlage weitgehend selber installiert haben. Wenn man also die Zeit für Recherche und Installation mitberechnet, sieht die Rentabilität sicher noch etwas anders aus. Daher habe ich mir auch die Zeit genommen, um euch hier meine Recherche-Ergebnisse & Erfahrungen zu dokumentieren und euch somit hoffentlich einen einfacheren Einstieg bieten kann.

Meldet euch gerne, falls ihr noch Fragen habt.

Beste Grüße
Chris

Stand: Februar 2025

Du bist spitze!

Mein besonderer Dank an der Stelle an Andi für die Hilfe, da ich die Spezialkonstruktion bei der Installation wegen des Vordachs ohne ihn sicher nicht so hinbekommen hätte.